Gesichtsfelduntersuchung (Perimetrie)
Bei der Perimetrie werden Lichtpunkte direkt an festen Punkten auf dem Schirm kurzzeitig zum Aufleuchten gebracht. Die Helligkeit variiert, so dass die Empfindlichkeit einzelner Bereiche gut getestet werden kann. Der Patient muss einen Knopf drücken, um zu signalisieren, dass der Lichtpunkt erkannt wurde. Die Prüfung verläuft computergesteuert.
Das ermittelte Gesichtsfeld kann auf einem Ausdruck mit Graustufen oder Zahlenwerten dargestellt werden. Somit können kleinere Gesichtsfeldausfälle (z. B. beim Grünen Star) besser festgestellt werden. Für die Patienten ist dieser Test oft ermüdend, jedoch sehr aussagekräftig. Es wird jeweils nur ein Auge geprüft. Das andere wird währenddessen mit einer Augenklappe abgedeckt. Auch neurologische Auffälligkeiten können durch diese Untersuchung aufgedeckt werden.
Eine Variante ist die kinetische Perimetrie. Sie ähnelt vom Prinzip her der statischen Perimetrie, nur dass sich hier Lichtpunkte von der Peripherie des Bildschirms auf die Mitte zubewegen und gemessen wird, wann sie der Patient in seinem Gesichtsfeld wahrnimmt.
Das beidäugige Gesichtsfeld eines Erwachsenen deckt normalerweise in der horizontalen Ebene etwa 180 Grad unserer Umgebung ab, in der vertikalen Ebene 60 bis 70 Grad nach oben und 70 bis 80 Grad nach unten. Augenkrankheiten können ganz unterschiedliche Ausfälle im Gesichtsfeld verursachen. So geht beim Glaukom (Grüner Star) nach und nach das äußere Gesichtsfeld verloren, das zentrale Sehen bleibt aber lange erhalten. Ähnlich wirkt sich eine ererbte Netzhautdegeneration, die Retinitis Pigmentosa aus, bei der das Gesichtsfeld sich immer weiter einengt. Umgekehrt verlieren Menschen mit einer fortgeschrittenen Makuladegeneration das Sehvermögen in der Mitte des Gesichtsfelds: Dort, wohin man schaut, erkennt man gar nichts mehr. Das periphere Sehen bleibt dagegen lange erhalten. Schließlich können Schlaganfälle zu halbseitigen Gesichtsfeldausfällen führen. Augenkrankheiten wie das Glaukom, die Makuladegeneration und auch diabetische Augenkrankheiten lassen sich im Frühstadium gut behandeln, so dass es gar nicht erst zu diesen Ausfällen kommen muss – vorausgesetzt, die Krankheit wird rechtzeitig erkannt.